Cavalier King Charles Spaniel

Ursprüngliche Aufgabe

Stöbern (jagdlich)

Herkunft

In Grossbritannien wurde der Cavalier King Charles Spaniel um 1600 aus dem Zwergspaniel herausgezüchtet. Die englischen Könige hatten eine ­besondere Vorliebe für die kleinen Spaniels. Zu ihrer grössten Beliebtheit gelangte die Rasse in der Regierungszeit von König Charles I. und seinem Sohn Charles II. Nach ihnen bekamen sie ihren Namen.
Die Hunde lebten in der Familie und wurden überallhin mitgenommen, ­sogar zum Kirchgang, ins Parlament oder zu Staatsempfängen. Der König erliess ein Gesetz, worin den King Charles Spaniels das Privileg zuerkannt wurde, jedes öffentliche Gebäude im Königreich betreten zu dürfen.
Der Herzog John Churchill of ­Marlborough, welcher als Page bei Charles II. von den Spaniels angetan war, widmete sich besonders der Zucht des rotweissen Farbschlages. Dieser wurde als «Blenheim Spaniel» bekannt, benannt nach dem Stammsitz des Herzogs, «Blenheim House».
Anfang des 18. Jahrhunderts wurden die Spaniels durch den Mops vom englischen Königshof verdrängt. Die kurznasigen Hunde wurden modern. Durch Einkreuzungen von Japan Chin oder Mops wurde auch das Erscheinungsbild des King Charles Spaniels verändert. Die Schnauzen wurden kürzer und die Augen grösser herausgezüchtet. 1945 wurde eine Rasse­kennzeichnung aufgestellt, nachdem Roswell Eldridge nach dem Ersten Weltkrieg Preise bei Ausstellungen ­
für Hunde des ursprünglichen Typus mit langer Schnauze ausgesetzt hatte. Die erste erfolgreiche Züchterin war Mrs. Pitt, die mit ihrem Zwinger den Grundstock der heutigen Zucht legte. Dem «neuen» alten Typ setzte man zur Unterscheidung «Cavalier» vor den Namen.

Arbeitsweise

Keine definiert.

Aussehen

Mit einem Gewicht von 5,5 bis 8 Kilogramm ist der Cavalier King Charles Spaniel ein kleiner, anmutiger Hund mit grossen, dunklen Augen. Die Ohren sind lang und hoch angesetzt. Das Haarkleid ist lang, seidig und ohne Locken, aber mit üppiger Befederung. Anerkannte Farben sind Black and Tan, Ruby, Blenheim, Tricolour.

Charakter

Der Cavalier King Charles hat einen sanften Ausdruck und ist ein freundlicher, sensibler, aufgeschlossener und gelehriger Begleiter, der gerne mit ­seinem Menschen kooperiert. Er kann eine Neigung zur Nervosität zeigen, ist jedoch meist liebevoll und unternehmungslustig. Er kann durchaus jagdlich passioniert sein.

Gesundheit

Mögliche Probleme (Gentests vorhanden): Degenerative Myelopathie (DM), Hyperurikosurie, Maligne Hyperthermie (MH), Dry Eye Curly Coat Syndrom (CCS), Episodic Falling (EF), Makro­thrombozytopenie (MTC), MCAD Defizienz, Muskeldystrophie (MD).

Spezielles

Durch ein Missverhältnis der Schädelgrösse zum Volumen des Gehirns kommt es zu veränderten Strömungsverhältnissen des Gehirnwassers.  Diese können zu einer Druckerhöhung im Schädel und zur Erweiterung der Liquorräume führen. Betroffene Hunde leiden unter episodischen, oft schwer lokalisierbaren Schmerzen ­sowie Missempfindungen im Halsbereich. Bei vielen Tieren führen diese zu anfallsartigem Kratzen im Hals­bereich, welches typischerweise ohne direkte Berührung der Haut erfolgt.
Veränderungen der Schädelgrösse zum Gehirnvolumen wie der Syringohydromylie oder der Austritt von Teilen des Kleinhirns durch den Schädel (Kleinhirnherniation) treten oft erst nach mehreren Lebensjahren auf. Vorerst sind diese Krankheitsbilder nur mittels Magnetresonanztomographie (MRT) darstellbar.