Berger de Picardie
FCI Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde (mit Arbeitsprüfung)
Ursprüngliche Aufgabe
Herden führen, schützen und bewachen (Herdengebrauchshund)
Herkunft
Frankreich. Rauhaarige Hüte- und Treibhunde waren in ganz Nord-West-Europa typisch. Im Jahr 1863 wurden die ersten Picards, zusammen mit den Beaucerons und den Briards, auf einer Ausstellung gerichtet. Durch den Ersten Weltkrieg wurde der Hundebestand vor allem in Nordfrankreich stark dezimiert. Im Jahr 1922 wurde der erste Rassestandard durch Paul Megnin erarbeitet. Der Französische Schäferhunde-Klub erkannte 1925 den Picard als eigenständige Rasse an. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem fast alles zerstört wurde, was in den Zwischenkriegsjahren aufgebaut worden war, baute der Züchter Jean Cotté aus den verbliebenen Hunden wieder eine Zuchtbasis auf. Robert Montenot gründete im Jahr 1955 den Club «Les amis du Berger Picard», der 1959 endgültig anerkannt wurde. Der neue Standard wurde 1964 von der S.C.C. (Société Centrale Canine) gebilligt.
Arbeitsweise Der Picard hat die Fähigkeit, Herden zu führen und sie auch zu bewachen. Ebenfalls ist er ein sehr guter Wächter des Hauses.
Aussehen
Mit 55 bis 65 cm Widerristhöhe ist der Picard ein mittelgrosser, rustikaler Hund. Er bewegt sich geschmeidig und frei. Dabei erweckt er den Eindruck von Eleganz und Mühelosigkeit. Er ist kräftig gebaut, gut bemuskelt, ohne plump zu wirken. Er bleibt stets elegant, ob in Ruhe oder Bewegung. Sein aufgeweckter Ausdruck wird durch die Griffonnage charakterisiert. Das 5 bis 6 cm lange Haar ist hart, halblang und soll sich rau anfühlen, darunter liegt feine, dichte Unterwolle. Die Farben fauve, fauve mit schwarzer Deckfarbe, fauve gestromt und grau sind zulässig. Die Augenfarbe ist immer dunkel, niemals heller als Haselnussbraun. Der Nasenschwamm soll immer schwarz sein. Seine hoch angesetzten natürlichen Stehohren geben dem Picard einen unwiderstehlichen Charme. Die Rute ist natürlich lang. Beim Picard sind keine Afterkrallen vorhanden.
Charakter
Der Picard ist ein eigenständiger, selbstbewusster Hund. Er soll ausgeglichen, weder aggressiv noch ängstlich sein. Bei der Arbeit agiert er sehr temperamentvoll und intelligent. Fremden Menschen gegenüber ist der Picard eher misstrauisch und reserviert. Er ist wachsam und durchaus verteidigungsbereit.
Gesundheit
Mögliche Probleme: Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED), Progressive Retinaatrophie (PRA), Retinadysplasie (RD), auf Inzucht achten.
Spezielles
Ursprüngliche Arbeitshunde an der Herde zeigen keine direkten Ermüdungserscheinungen. Dies kann zu Verhaltensauffälligkeiten aufgrund erhöhter Stressbelastung führen sowie zur Begünstigung stressbedingter Krankheiten. Deshalb ist darauf zu achten, dass der Picard vom Welpenalter an genügend Ruhe und Entspannung finden kann, im Ausgleich zur Beschäftigung.
Seine Eigenständigkeit verlangt in der Erziehung liebevoll einfühlsame Konsequenz.
«Man muss den Menschenschlag seiner Heimat kennen,
um den Picard zu verstehen: Hart gegen sich, rau
und abweisend gegen alles Neue und Fremde, von sturer Beharrlichkeit
und einer gewissen Langsamkeit im Denken geprägt.» Jean Cotté
FCI Gruppe 1
Hütehunde und Treibhunde
(ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Sektion 1: Schäferhunde
Belgischer Schäferhund, Deutscher Schäferhund, Kelpie, Beauceron, Bearded Collie, Border Collie, Tschechoslowakischer Wolfshund, Australian Shepherd, Collie Rough, Welsh Corgi, Shetland Sheepdog, Berger des Pyrénées, Berger de Brie (Briard) etc.
Sektion 2: Treibhunde
Australian Cattle Dog, Bouvier des Ardennes, Bouvier des Flandres