Schottischer Schäferhund Collie Rough
FCI Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Arbeitsprüfung)
Ursprüngliche Aufgabe
Hüten und treiben, bewachen und melden.
Herkunft
Seinen Ursprung hat der zu den ältesten Hunderassen zählende Collie als Schäfer- und Bauernhund in Schottland, angepasst an das raue Klima. Der Geschichte nach wurde er mit Hunden der Römer verpaart. Queen Victoria verliebte sich in diese Hunde und machte sie zu Begleitern des Adels.
Die Leistungsfähigkeit der Collies trat in den Hintergrund. Sie wurden vom Hüte- zum Begleithund. In Birmingham wurde 1871 ein gelb-weisser Rüde namens «Old Cockie» ausgestellt. Er gilt als Stammvater der heutigen Collies.
Arbeitsweise
Der Collie wurde als unermüdlicher Wächter seiner Herde bei jeder Witterung und zu jeder Jahreszeit bei Tag und Nacht eingesetzt. Für die Hirten war er ein unentbehrlicher Kumpel. Im Ersten Weltkrieg wurden Collies als Melde- und Sanitätshunde gebraucht.
Aussehen
Schönheit und gelassene Würde zeichnen seine Erscheinung aus, in welcher kein Einzelteil unproportioniert zum Gesamtbild ist. Der Körperbau soll geprägt von Kraft und Aktivität, frei von Plumpheit oder Grobheit sein. Die mittelgrossen, dunkelbraunen Augen (bei merlefarbigen Hunden sind sie blau oder gefleckt, eines, beide oder teilweise) sind Signalträger der Zuneigung. Der Kopf gleicht einem geschnittenen Keil, der Gesichts-Ausdruck wirkt lebhaft und wachsam. Der Nasenschwamm ist immer schwarz. Natürlich gewachsene Kippohren geben dem Collie besonderen Reiz. Die lange Rute wird ruhend tief und niemals über dem Rücken getragen. Das Deckhaar in den Farben Zobel, Dreifarbig oder Blue Merle ist glatt und fühlt sich hart an. Darunter ist dichte Unterwolle. Die Widerristhöhe liegt zwischen 51 und 61 Zentimetern.
Charakter
Der freundlich veranlagte Collie soll ein aktiver Hund ohne Spur von Nervosität oder Aggressivität sein, er soll gut mit anderen Hunden zurechtkommen. Er ist bis ins hohe Alter verspielt, wachsam und im Ernstfall verteidigungsbereit. Collies sind sehr mitteilungsbedürftig und kommentieren Situationen und ihre Gefühle in verschiedenen Tonlagen.
Gesundheit
Mögliche Probleme: HD, ED, CEA, PRA, MDR1-Defekt, DLE, DM, GCS, Merle-Syndrom, Epilepsie, Dermatomyositis
Spezielles
Werden Hunde mit der Gendefekt-Farbe Merle mit Merle gepaart, sind organkranke Welpen sicher. Es führt zu schweren Defekten wie auch Blindheit und/oder Taubheit und gilt daher als verbotene Qualzucht. Sable-Welpen aus Verpaarungen von Sable- mit Blue-Merle-Collies müssen sich einem Merle-Gentest unterziehen, bevor die FCI-Papiere ausgestellt werden können (ZR).
Als Collies mit den Auswanderern nach Übersee gelangten, entwickelte sich im Laufe der Jahre ein optisch anderer, amerikanischer Typ des Hundes. Durch den Film «Lassie» wurde der Collie zum Modehund. Dies geht meist auf Kosten des Wesens und der Gesundheit, weil durch die gesteigerte Nachfrage auf Masse «produziert» wird. Collies gibt es auch in Kurzhaar.
FCI Gruppe 1
Hütehunde und Treibhunde
(ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Sektion 1: Schäferhunde
Belgischer Schäferhund, Deutscher Schäferhund, Kelpie, Beauceron, Bearded Collie, Border Collie, Tschechoslowakischer Wolfshund, Australian Shepherd, Collie Rough, Welsh Corgi, Shetland Sheepdog, Berger des Pyrénées, Berger de Brie (Briard) etc.
Sektion 2: Treibhunde
Australian Cattle Dog, Bouvier des Ardennes, Bouvier des Flandres