Australian Shepherd

FCI Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Arbeitsprüfung)

Ursprüngliche Aufgabe

Hüten, bewachen, treiben.

Herkunft

Es heisst, der Australian Shepherd stamme aus den USA. Es gibt Aufzeichnungen, nach denen sich Collies der Einwanderer mit Dingos Australiens verpaart hätten. Demnach gibt es zwei Linien. Aus Europa kamen Schafzüchter mit ihren Hütehunden in die USA. Hunde mit starkem Collie- und Dingoeinschlag kamen mit australischen Schafen
hinzu. Auf Viehmärkten wurden Hunde getauscht. Der Künstler Jay Sisler hatte eine Hundenummer mit Aussies im Programm, er machte die bunten Hunde auf seinen Reisen bekannt. Die Reinzucht entstand in den USA. Durch Westernreiter kam die Rasse nach Europa. 2007 wurde sie endgültig FCI-anerkannt.

Arbeitsweise

Der Aussie hütet blickfixiert Enten so zuverlässig wie Schafe, treibt Pferde- und Rinderherden und kann laut bellend oder zwickend Richtung einfordern.

Aussehen

Der Australische Schäferhund hat einen robusten, kräftigen Körperbau, ohne derb zu wirken; er bewegt sich leicht und frei. Er ist länger als hoch mit einer Schulterhöhe von 46 bis 58 cm. Das Haar ist mittellang, mässig grob mit Unterwolle. Speziell ist die Rute: Sie wird gerade in naturbelassener Länge oder als natürliche Stummelrute nicht länger als 10 cm getragen. Die Farben sind als Bluemerle, Schwarz, Redmerle, Rot, alle mit oder ohne weisse Abzeichen und/oder kupferfarbenen Abzeichen zugelassen. Die Augen können braun, blau, bernsteinfarben, in Kombination oder Variation, auch gefleckt oder marmoriert sein. Steh- und Hängeohren sind schwere Fehler.

Charakter

Mit aufmerksamem, lebhaftem Gesichtsausdruck und seinem attraktiven Erscheinungsbild gilt der Aussie als intelligenter Arbeitshund mit ausgesprochenem Hüte- und Bewachungsinstinkt. Er verteidigt Hab und Gut und greift auch beherzt ein, wer diesem zu nahe kommt. Er ist schnell erregbar und kann sehr laut sein. Fremden gegenüber eher reserviert.

Gesundheit

Mögliche Probleme: MDR1-Defekt, HD, ED, HSF4, CEA, PRA, Iriskolobom, DM, Epilepsie, Zahnfehler, Schild­drüsenprobleme

Spezielles

Sein Aussehen hat den Aussie zum Modehund gemacht. Verpaarungen durch unseriöse Vermehrer können schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen für die Hunde bedeuten, was sich auch im Verhalten äussern kann. Werden Hunde mit der Gendefekt-Farbe Merle mit Merle gepaart, sind organkranke Welpen sicher. Es führt zu schweren Defekten wie auch Blindheit und/oder Taubheit und gilt daher als verbotene Qualzucht. Hunde aus zweifelhafter Abstammung sollten auf MDR1-Defekt getestet werden, um zu wissen, ob Medikamente für den eigenen Hund problematisch werden oder sogar tödlich wirken können. Aussies sollten bereits als Welpe daran gewöhnt werden, dass bekannte und auch völlig fremde Menschen sie unhöflich direkt anstarren, weil sie durch ihre optische Erscheinung einen besonderen Reiz ausüben.

Aussies werden aus Vermarktungszwecken als Miniatur- Australian-Shepherds gezüchtet, diese sind nicht FCI-anerkannt. Bereits tauchen Showlinien auf.