Alles über Hunde
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Anschaffung und Haltung eines Hundes.
FAQ Hunde
Wer sich einen Hund anschaffen möchte, legt sich ein Haustier zu, das aktiv in das Leben seines Halters oder der neuen Familie mit eingebunden werden will. Ganztägig Berufstätige, die den Hund nicht mit zur Arbeit nehmen können, sollten daher unbedingt von einer Hunde-Adoption absehen – ein anderes Haustier wäre in diesem Fall vermutlich geeigneter.
Eine Übernahme kostet, egal ob es sich um einen Welpen oder einen Hund aus dem Tierschutz handelt, viel Zeit. Mit 14 Tagen Ferien ist es nicht getan. Die sinnvoll gestaltete Zeit nach der Übernahme beschränkt sich dabei anfänglich auf die häusliche Situation. Kurze Spaziergänge in langsamem Schritt ermöglichen dem erwachsenen Hund, die neue, fremde Umgebung einzuordnen und möglichst positiv abzuspeichern. Beim Welpen gilt, dass man die ersten zwei Wochen möglichst im Haus und im Garten verbringt. Danach geht man von der Wohnungstüre weg immer den gleichen Weg hin und zurück in der Zeitdauer, wie der Welpe an Wochen alt ist (z.B.: Welpe ist 13 Wochen alt = 13 Minuten Spaziergang).
Grundsätzlich müssen Welpen öfter zum Versäubern nach draussen gebracht werden als gesunde erwachsene Hunde. Alte Hunde hingegen brauchen ebenso wie Welpen häufiger die Möglichkeit zur Versäuberung. Dies liegt an den Schliessmuskeln.
Spaziergänge gehören vor allem dem Hund, d.h. neben dem Fahrrad laufen oder mit dem Menschen joggen sind keine artgerechten Ausführmöglichkeiten. Hunde möchten vor allem schnüffeln, Artgenossen treffen, die Umwelt erkunden und Hund sein dürfen, und dies bei jedem Wetter. Gemeinsam unterwegs sein bedeutet, die Welt zusammen in Ruhe zu erkunden, Eindrücke zu sammeln und im eigenen Lerntempo gehen zu können. Es gibt Hunde, die bereits nach kurzer Zeit mit der Umwelt überlastet sind, vor allem dann, wenn die neue Umgebung nicht ihrer Herkunft entspricht. Dies trifft oft auf emigrierte Hunde zu, die sich plötzlich in einer lärmigen Stadt zurechtfinden sollen oder auf Welpen/Junghunde, die in eine verkehrsreiche Umgebung vermittelt werden, obwohl sie in idyllischer, ländlicher Harmonie aufgewachsen sind.
Der Zeitaufwand richtet sich also allgemein nach dem Individuum selbst. Sicher kann man pauschal sagen, dass fünf bis sechs Stunden pro Tag für Hunde in artgerechter Haltung aufgewendet werden müssen. Darin eingerechnet sind Spaziergänge, Versäuberung, Kuschel- und Ruhezeiten, Fellpflege und Gesundheitsvorsorge, Futterzubereitung und Beschäftigung.
Weiss man bereits vor der Hunde-Adoption, dass in absehbarer Zeit Nachwuchs geplant ist, sollte die Wahl der Hunderasse gut bedacht und individuelle Wesensvorzüge über das Aussehen gestellt werden. Aber: Es gibt keine «kinderlieben» Hunderassen! Trotzdem sollte es keinesfalls ein Grund sein, den Vierbeiner später wegzugeben, weil ein Baby erwartet wird. Wichtig ist, dass der Hund mit einbezogen wird, wenn das Baby ankommt. Wenn sich plötzlich alles nur noch um den neuen Erdenbürger dreht und der Hund ausgeschlossen wird, kann es durchaus zu Problemen beim Vierbeiner kommen.
Ist der Wunsch nach einem Hund im bereits bestehenden Kinderhaushalt da, sollten die Kinder schon im schulfähigen Alter sein. Kinder können niemals einen Hund allein erziehen. Es braucht die Umsicht und Führung der Eltern. Kinder müssen lernen, wie sie sich gegenüber Hunden richtig zu verhalten haben. Sie sollten die Hundesprache, die Signale und die Bedürfnisse eines Hundes kennen. Dies bedingt, dass die Eltern dieses Wissen bereits haben! Unfälle können verhindert werden, wenn sich alle Beteiligten an Regeln halten und auf den Respekt gegenüber anderen Lebewesen achten.
Kinder und Hunde dürfen niemals zusammen allein gelassen werden. Auch vom Ausführen des Hundes durch Kinder ist absolut abzuraten. Als Eltern haben Sie die Pflicht, auch immer mal wieder Kind und Hund zu beobachten. Viele Kinder verstehen ihre «Macht» gegenüber dem Hund falsch und kommandieren ihn sinnlos herum oder lassen ihm keinen Freiraum mehr.
Falls Sie einen Welpen übernehmen, gestaltet sich die erste Zeit sehr intensiv. Welpen sind Hundebabys, die nicht von Kindern umsorgt werden können. Fehlverknüpfungen in diesem Zusammenhang sind häufige Ursachen für späteres Aggressionsverhalten des Hundes.
Wenden Sie sich bei Fragen an eine ausgebildete Fachperson.
Je besser Sie auf die Fürsorge-Appelle Ihres Welpen eingehen, desto weniger Probleme werden Sie später haben. Denken Sie auch daran, dass der Kleine zuerst sein neues Zuhause erkunden und kennen lernen muss. Nach gewisser Zeit weiss er dann, wo sein Heim (seine Höhle) anfängt und aufhört. Bei Kleinhunden kann es etwas länger dauern, da die Wohnsituation für sie viel unübersichtlicher erscheint als für einen grösseren Hund. Wird der Hund räumlich immer eingeschränkt, dauert dieser Erziehungsschritt meist noch länger. Erziehung zur Stubenreinheit hängt aber auch von der Aufzucht beim Züchter ab. Und Achtung: Sollten Sie den Tipp bekommen, den Welpen in eine Box zu sperren, verstösst dies gegen das Tierschutzgesetz!
Je geregelter Ihr Tagesablauf jetzt ist, desto schneller wird Ihr Kleiner kontrollierbar. Bedenken Sie bitte, dass der Welpe seinen Schliessmuskel noch nicht so gut kontrollieren kann, ähnlich wie Menschenkinder, die diese Zeit mit Windeln überbrücken (und dann auch wieder im Alter, wenn die Muskeln schlaffer werden). Loben Sie den Kleinen mit Worten und Leckerchen, wenn er brav sein Geschäft am richtigen Ort gemacht hat. Schimpfen Sie niemals mit ihm und werden Sie keinesfalls handgreiflich, wenn er sich im Haus versäubert. Seine Notdurft zu verrichten, ist für den Welpen ein natürliches Verhalten. Wenn Sie ihn draussen dafür loben und drinnen dafür ausschimpfen, wird der Welpe das nicht verstehen! Es kann Tage oder Wochen dauern, bis der Welpe stubenrein wird. Der Erfolg zeigt sich auch von Hund zu Hund unterschiedlich. Sicher müssen Sie anfänglich damit rechnen, nachts alle zwei bis drei Stunden rauszugehen. Am besten bringen Sie den Kleinen immer an die selbe Stelle. Gut eignet sich dafür eine Wiesenfläche oder Waldboden.
Mit zunehmender Verlässlichkeit des Versäuberungsrituals können Sie dem jungen Hund auch beibringen, sich auf verschiedenen Bodenbeschaffenheiten, mit und ohne Leine zu versäubern. Sonst könnte es später sein, dass der erwachsene Hund nur auf Wiesenflächen oder nur ohne Leine oder nur auf Asphalt «machen» kann. Gerade in Städten werden Sie dann vielleicht kilometerweit laufen müssen, um ein Stückchen Wiese zu finden, damit Ihr Hund seine Notdurft verrichten kann.
Das Wichtigste zur Stubenreinheit:
- Finden Sie heraus, wie Ihr Welpe anzeigt, dass er «mal muss». Vielleicht läuft er zur Tür, oder er dreht sich im Kreis, hebt das Pfötchen, winselt, ist unruhig oder er stupst Sie – wie auch immer; nehmen Sie ihn auf den Arm und tragen Sie ihn an einen geeigneten Platz. Warten Sie ruhig, bis er sich löst und loben Sie ihn sofort ruhig danach. Je besser Sie auf seine Sprache reagieren, desto schneller wird er verstehen, dass er sich melden soll, wenn er raus muss, und dies auch nachts.
- Wenn ein Missgeschick passiert, putzen Sie es kommentarlos weg.
- Nach dem Schlafen, Spielen, Fressen, Trinken oder bei Aufregung (z.B. Besuch) muss der Welpe sich lösen dürfen. In der Regel anfänglich alle zwei Stunden, auch nachts. Lassen Sie den Welpen nicht alleine in den Garten, um sich zu versäubern, sondern begleiten Sie ihn. Ohne Sie würde er sicher so schnell wie möglich wieder zu Ihnen zurück kommen wollen, weil er sich alleine unwohl fühlt. Darüber «vergisst» er sein Bedürfnis und würde sein Geschäft dann, wieder zurück bei Ihnen, in der warmen Stube verrichten.
- Schimpfen Sie niemals mit dem Welpen, auch dann nicht, wenn Sie ihn «in flagranti» beim Hineinmachen erwischen. Er wird nicht lernen, dass er nur «draussen» machen soll, sondern dass Sie unberechenbar sind und Ihre Nähe gefährlich ist. Daraus kann kein Vertrauen wachsen. Eher «macht» Ihr Welpe dann dort in die Wohnung, wo Sie gerade nicht anwesend sind. Es kann auch passieren, dass der Welpe sich grundsätzlich nicht mehr traut, in Ihrer Anwesenheit sein Geschäft zu machen, also auch draussen nicht, wenn Sie dabei sind.
Wenden Sie sich bei Fragen an eine ausgebildete Fachperson.
Hunde sollten direkt vom Tisch weg nie gefüttert werden, da dies zu unerwünschtem Bettelverhalten führen kann. Sollten Reste ungewürzter Speisen wie z.B. Teigwaren, Trockenreis oder für Hunde ungefährliches Gemüse vorhanden sein, können diese bei der nächsten Mahlzeit mit gefüttert werden. Je nach Resten-Menge muss die sonst übliche Futter-Ration entsprechend reduziert werden.
Vorsicht ist geboten bei Knochen, die splittern können, wie z.B. gekochte Geflügelknochen. Erstickung oder Verstopfung sind ebenso mögliche Gefahren beim Verzehr von gekochten Knochen.
Hunde brauchen geeignete Kauknochen für die Zahnpflege und den Stressabbau. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Hundesnacks, die man dem Hund auf seinem Liegeplatz vor dem Einnehmen der eigenen Mahlzeit anbieten kann. So lernen Hunde schnell, dass die Esswaren auf dem Tisch dem Menschen vorbehalten sind, sie aber während des Essens ihren eigenen feinen Snack «mitessen» dürfen. Dies trägt auch zur Verbundenheit gemeinsamen Tuns bei und wird zum angenehmen Ritual für Mensch und Hund.