Berner Sennenhund

FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen

Ursprüngliche Aufgabe

Bewachen von Haus und Hof, Vieh treiben, Milchkarren in die Käserei ziehen.

Herkunft

Die Zucht von «edlen Rassehunden» kam nach 1860 auf, als die wichtigsten Eisenbahnlinien in Europa erstellt waren. Besonders spät an die Umwelt angeschlossen wurde das bernerische Schwarzenburg. Der alteingesessene Bauernhund mit all seinen Qualitäten wurde dort in den noch abgelegenen Weilern gehalten und gepflegt, so auch in Dürrbach. Der «Dürrbächler» wurde zum Begriff. Fritz Probst, Kaffeewirt und Jäger, förderte ihn und führte ihn der Reinzucht zu. Franz Schertenleib sammelte gute «Dürrbächler» und Prof. Dr. Albert Heim beriet und richtete.

Arbeitsweise

Berner Sennenhunde passen sich an den Tagesablauf an und fühlen sich in grösserer Gemeinschaft wohl. Sie behalten gerne jedes Familienmitglied im Auge und verfolgen alles, was geschieht, mit Aufmerksamkeit. Sie haben ein instinktives Empfinden für ihr Territorium und dessen Grenzen.  Unbekanntes zeigen sie durch entschiedenes, klares Bellen an. Besitz ihrer Bezugspersonen zu bewachen, ist eine Neigung dieser Hunde.

Aussehen

Der langhaarige, dreifarbige, übermittelgrosse, kräftige und bewegliche «Gelbbäckler» oder «Vieräugler» zeigt tiefschwarze Grundfarbe mit sattem, braunrotem Brand an den Backen und über den Augen, weisse Abzeichen an allen vier Läufen und auf der Brust. Mit einer Widerristhöhe von 58 bis 70 Zentimeter und stämmigen Gliedmassen, weissen Pfoten und weisser Rutenspitze, einem schwarzen Nasenschwamm und dunkelbraunen,  mandelförmigen Augen ist er eine schmucke Erscheinung.

Charakter

Mit seiner imposanten Gestalt ist er ein unbestechlicher, aufmerksamer Wächter, mit den verschiedenen Menschen, Tieren und Gegenständen des Hofes verbunden, fähig, dessen Umgrenzung zu erkennen und zu verteidigen. Mit vertrauten Personen ist er gutmütig, anhänglich, selbstsicher und friedlich gegenüber Fremden. Sein mittleres Temperament findet sich auch in einem munteren, offenen Wesen ohne jede Hinterlist. Hinter seinem robusten Äusseren verbirgt sich ein feinfühliges und liebevolles Gemüt.

Gesundheit

Der enge Genpool und das Züchten auf Schönheit sind Ursachen für etliche Erkrankungen und resultieren in geringer Lebenserwartung. Mögliche Krankheiten: MH, HD, ED, OCD, DM, SRMA, Ektropium, Mastzelltumoren.

Spezielles

Zitat von Prof. Dr. Albert Heim: «Der Berner Sennenhund scheint mir durch seine Normalität schön. Dem Urtypus ‹Haushund› kommt meines Erachtens keine Rasse näher und ist treuer geblieben als der Berner Sennenhund.»