Appenzeller Sennenhund
FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Ursprüngliche Aufgabe
Herden hüten / bewachen, zusammenhalten und vorwärtstreiben, Austreiben der Kühe aus dem Stall, Zusamment-reiben zum Melken, Einstallen der Kühe, kluges Wenden und Zurück-bringen verstiegener Herdentiere, Bewachen von Hab und Gut.
Herkunft
Im 15. / 16. Jahrhundert kam im Voralpenraum das Küherwesen auf. In dieser speziellen Bewirtschaftung ist der Sennenhund entstanden. Ohne guten Treibhund liessen sich die Anmarschwege der Viehherden auf die Alpen kaum bewältigen. Kynologisches Interesse weckte der «Tryhond», das «Blässli» der Appenzeller und Toggenburger Sennen. Erstmals beschrieben wurde der «hellbellende, vielfarbige Sennenhund» 1853. Prof. Dr. Albert Heim, engagierter Förderer der Schweizer Sennenhunde, nahm sich der Reinzucht an und gründete 1906 den ersten Club für Appenzeller Sennenhunde.
Arbeitsweise
Durch ständiges Seitenwechseln hält sich der gute, lautstark bellende Treibhund hinter der Herde und kann so die Tiere überblicken. Er muss durch «tiefes Stechen» mit den Schneidezähnen ins hintere Fesselgelenk kneifen, um ausgebrochene Tiere wieder zurück- zubringen. Dem unweigerlich ausge-lösten Hufschlag muss der Appenzeller durch blitzschnelles, seitliches Aus-weichen aus dem Wege gehen.
Aussehen
Der pfiffige Gesichtsausdruck, der stockhaarige, mittelgrosse, fast quadratische, muskulöse, harmonisch gebaute Körper in den Grundfarben Schwarz oder Havannabraun mit symmetrischen rostbraunen und weissen Abzeichen gehört zum typischen, rassereinen Appenzeller. Seine Rute trägt er seitlich auf den Rücken gerollt. Die «Posthorn»-Rute gilt als Rassemerkmal. Standard ist eine gut sichtbare weisse Blässe, die vom Oberkopf über den Nasenrücken läuft, ebenfalls weiss sollen die Zeichnung vom Kinn bis zur Brust, alle vier Pfoten sowie die Rutenspitze sein.
Charakter
Lebhaft, temperamentvoll, freudig, gelehrig, furchtlos und selbstsicher; unbestechliche Wachsamkeit und Misstrauen gegenüber Fremden zeichnen den typischen Appenzeller Sennenhund aus. Er besitzt einen angeborenen Schutztrieb.
Gesundheit
Grundsätzlich ist die Rasse sehr wetterfest, wenig krankheitsanfällig und unkompliziert in der Ernährung. Mögliche Probleme: Hüftgelenks- und Ellbogendysplasie, Patellaluxation, grauer Star, die enge Zuchtbasis kann zu Inzuchterscheinungen führen.
Spezielles
Der Appenzeller hat eine besondere Beobachtungsgabe für die Körpersprache und das Mienenspiel seines Menschen. Im Jahre 2006 bestand die Befürchtung, dass der Appenzeller vom Aussterben bedroht sei. Pro Specie Rara führte ein Erhaltungsprojekt durch.
FCI Gruppe 2
Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde
Sektion 1: Pinscher und Schnauzer
Dänisch-Schwedischer Farmhund, Affenpinscher, Deutscher Pinscher, Dobermann, Zwergpinscher, Österreichischer Pinscher, Riesenschnauzer, Schnauzer, Zwergschnauzer, Holländischer Smoushund, Russischer Schwarzer Terrier
Sektion 2: Molossoide
Dogo Argentino, Fila Brasileiro, Shar Pei, Broholmer, Deutsche Dogge, Deutscher Boxer, Rottweiler, Bordeauxdogge, Bulldog, Bullmastiff, Mastiff, Hovawart, Leonberger, Landseer, Neufundländer, Bernhardiner etc.
Sektion 3: Schweizer Sennenhunde
Appenzeller Sennenhund, Berner Sennenhund, Entlebucher Sennenhund, Grosser Schweizer Sennenhund