Bisswunden bei Hunden behandeln
Homöopathische Behandlung von Bisswunden bei Hunden.
Text: Inken Rehburg Titelbild: Amnatdpp/stock.adobe.com
Ob die Wunde ein Fall für den Tierarzt ist, entscheidet der Besitzer selbst. Natürlich müssen Tiere, deren Verletzungen gross sind, umgehend zum Tierarzt gebracht werden.
Häufig aber handelt es sich um kleinere Wunden, die erst einmal selbst versorgt werden können. Wichtig hierbei ist, die Wunde umgehend zu reinigen. Wenn möglich, so sollte man das Fell um die Bissstelle herum entfernen und die Wunde dann reinigen und desinfizieren. Weiter ist es natürlich wichtig, die Wunde in den folgenden Tagen zu kontrollieren.
Wann zum Tierarzt?
Sollte sich eine Entzündung zeigen oder das Tier plötzlich erkranken, so ist ein Tierarztbesuch unumgänglich. Frau Olivia Scherrer, Tierärztin und Homöopathin für Mensch und Tier in Zürich (www.oliviascherrer.ch) rät: «Bei Bissverletzungen besteht eine grosse Infektionsgefahr, da die Maulhöhle des Hundes sehr viele Bakterien beherbergt. Wenn ein Zahn die Haut perforiert, geraten diese Bakterien unter die Haut des gebissenen Tieres. Diese vermehren sich unter Luftabschluss sehr schnell, was nach kurzer Zeit zu einem Abszess führt. Somit ist es sehr wichtig, Bisswunden grosszügig auszuscheren und gut zu desinfizieren. Für den Hundehalter ist es oft schwierig, eine Bisswunde selber zu beurteilen, weil nur das kleine Bissloch sichtbar ist. In der Praxis kann man mit einer Sonde beurteilen, wie tief die Verletzung wirklich ist und entsprechend handeln. Auf jeden Fall sofort zum Tierarzt/zur Tierärztin sollte man mit einem kleinen Hund, der von einem grossen Hund gebissen wurde. Es besteht die Gefahr von schwerwiegenden Verletzungen!»
Auch Hunde geraten hin und wieder aneinander. Sollte ein Biss die Folge davon sein, muss die Wunde immer gut kontrolliert werden, da die Infektionsgefahr hoch ist.
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Sanfte Hilfe für Körper und Seele
Abgesehen von den körperlichen Beschwerden, die so ein Biss mit sich bringt, haben Tiere häufig auch mit psychischen Nachwirkungen zu kämpfen. Welches homöopathische Mittel bei welcher Verletzung und ihren Folgen hilft, möchten wir Ihnen nachfolgend aufzeigen.
Steht das gebissene Tier nach dem Vorfall unter psychischem Schock, so ist Aconitum C30 das geeignete Mittel. Der Schock kann sich durch Erstarren oder aber durch grosse Hektik zeigen. Häufig kommt es zu grösseren, hellroten Blutungen.
Natürlich ist auch der Klassiker für Verletzungen, Arnica C30, häufig ein probates Mittel. Typische Symptome, die für die Wahl von Arnica sprechen, sind:
- Die Tiere haben grosse Schmerzen und wollen sich deshalb nicht anfassen lassen.
- Es sind nicht grosse, blutende Hautverletzungen, sondern eher Quetschwunden.
Wenn es sich um eine Verletzung in nervenreichem Gewebe wie an den Pfoten, der Schnauze und am Schwanz handelt, ist diese für das Tier sehr schmerzhaft. Hypericum C30 ist hier das Mittel der Wahl. Typische Anzeichen sind:
- Patienten vermeiden die Bewegung an der verletzen Stelle, da diese ihnen Schmerzen zufügt.
- Kalte Anwendungen verschlimmern die Schmerzen.
Fühlt sich die Bisswunde kalt an und bessern kalte Anwendungen die Schmerzen des Tieres, so ist Ledum C30 das Mittel, welches verabreicht werden sollte.
Ob Kälte oder Wärme die Schmerzen lindern oder verschlimmern, kann man beim Tier gut testen, indem man einen warmen oder kalten Lappen oder ein Cold- bzw. Hotpack auf die Stelle legt und die Reaktion des Tieres beobachtet.
Die Mittelgabe:
- Achten Sie bitte darauf, nur homöopathische Mittel zu verwenden, die auf Milchzuckerbasis hergestellt wurden.
- Das Mittel wird nur einmal gegeben.
- Eine Gabe beinhaltet 3 Globuli.
- Das Mittel sollte nicht direkt vor oder nach dem Fressen gegeben werden.
- Die Globuli entweder direkt ins Maul geben oder in einer Spritze in 1 ml Wasser auflösen, vor Verabreichung schütteln und ins Maul spritzen.
Wenn das verletzte Tier häufig an der Bisswunde leckt, kann ein Kragen sinnvoll sein, um die Wunde zu schützen.
Foto: nukul2533/stock.adobe.com
Weiterführende Literatur
Akute Erkrankungen von Hund und Katze.
Von Dr. med. vet. Marc Bär
und Dr. med. vet. Dounya Reiwald
ISBN – 978-3-033-05220-8
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