Weimaraner
FCI Gruppe 7: Vorstehhunde (Jagdgebrauchshund mit Arbeitsprüfung)
Ursprüngliche Aufgabe
Vorstehen, Arbeit nach dem Schuss, raubzeug- und wildscharf.
Herkunft
Weimar, Deutschland. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde der Weimaraner bereits am Hof zu Weimar gehalten. Damals führte die Rasse noch sehr viel Leithundblut. Der Leithund, mittelalterlich Laitihunt, wurde aus Bracken gezüchtet und zum Bestätigen des Rotwildes und auch der Sauen auf Gesundfährten verwendet.
Damals lag die meist nur nach Leistung ausgerichtete Zucht in den Händen von Berufsjägern und Förstern in der Gegend um Weimar und Thüringen. Sie kreuzten ihre Hunde auch mit dem Hühnerhund, als die Tage des Leithundes vorbei waren.
Ab 1890 wurde der Weimaraner planmässig gezüchtet und zuchtbuchmässig erfasst. Schon vor der Wende zum 20. Jahrhundert kam auch, wenn nur vereinzelt, eine langhaarige Varietät vor. Der Weimaraner wurde seit seiner zuchtbuchmässigen Erfassung rein gezüchtet, ist also im Wesentlichen frei von Einkreuzungen fremder Rassen. Somit ist der Weimaraner wohl die älteste deutsche Vorstehhunderasse, die seit 1900 rein gezüchtet wird.
Arbeitsweise
Der jagdlich äusserst ambitionierte Weimaraner hat eine Nase von bemerkenswerter Güte und leistet vorzügliche Arbeit nach dem Schuss, bei der Schweissarbeit und als Verlorenbringer. Er ist zuverlässig im Vorstehen und bei der Wasserarbeit, raubzeug- und wildscharf.
Aussehen
Der Weimaraner ist mit einer Widerristhöhe von 57 bis 70 Zentimetern ein mittelgross bis grosser, formschön sehniger Jagdgebrauchshund mit kräftiger Muskulatur. Sein kurzes, kräftiges und sehr dichtes Haar trägt der Weimaraner in silber-, reh- oder mausgrau. Beim Langhaar ist das lange Deckhaar weich, mit oder ohne Unterwolle, glatt oder leicht wellig. Gelegentlich kommt auch eine stockhaarähnliche Behaarung mit mittellangem, dichtem und gut anliegendem Deckhaar und dichter Unterwolle vor. Die Ohren sind breit und ziemlich lang, hoch und schmal angesetzt. Die bernsteinfarbenen, runden Augen sind im Welpenalter himmelblau, der grosse, dunkelfleischfarbene Nasenschwamm ist über den Unterkiefer vorstehend. Seine Rute trägt der Weimaraner etwas tiefer unter der Rückenlinie.
Charakter
Der Weimaraner ist ein wesensfester und passionierter Jagdgebrauchshund mit Ausdauer. Er ist wachsam, territorial und verteidigungsbereit.
Gesundheit
Mögliche Probleme: Degenerative Myelopathie (DM), Hüftgelenksdysplasie (HD), Chondrodysplasie und -dystrophie, Hypomyelinisierung (Shaking Puppy Syndrome), Maligne Hyperthermie (MH), Neuralrohrdefekt.
Spezielles
Die silbergraue Farbe wurde durch geschickte Inzucht gefestigt und bereits im 17. Jahrhundert bei Vorstehhunden gesehen. In der Schweiz werden Weimaraner meist nicht in private Hände abgegeben. Die Bereitschaft, eine für ihn wichtige Ressource zu bewachen, macht den Weimaraner für unerfahrene Hundehalter schwer handelbar.
Früher wurde der Weimaraner von Förstern und Berufsjägern auch und gerade als «Leibwache» gegen Wilderer genutzt. Man wollte von Anfang an nicht nur einen Jagd-, sondern auch einen unerschrockenen Schutzhund.
FCI Gruppe 7
Vorstehhunde
Kontinentale Vorstehhunde
Typ «Braque»: Vorstehhunde aus Dänemark, Frankreich, Italien, Portugal und Ungarn (Viszla), Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar, Deutsch Stichelhaar, Pudelpointer, Weimaraner, Slowakischer Rauhbart, Perdiguero von Burgos, etc.
Typ «Spaniel»: Deutsch Langhaar, Grosser Münsterländer, Kleiner Münsterländer, Bretonischer Spaniel, Picardie Spaniel
Typ «Griffon»: Französischer Rauhhaariger Vorstehhund, Italienischer Spinone, Böhmisch Rauhbar, etc.
Britische und Irische Vorstehhunde
Pointer: Englischer Pointer
Setter: English Setter, Gordon Setter, Irish Red Setter, Irish Red and White Setter