Pharaonenhund
FCI Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
Ursprüngliche Aufgabe
Jagd auf Kaninchen, Wachen.
Herkunft
Alle grossen, windhundähnlichen, stehohrigen Jagdhunde im Mittelmeerraum wurden ursprünglich unter der Sammelbezeichnung «Pharaonenhund» geführt. Hunde, die den Abbildungen der altägyptischen Zeichnungen, den sogenannten Tesem entsprachen, wurden der Einfachheit halber zusammengefasst. Sie wurden teilweise als Windhunde und als Laufhunde geführt, so dass sogar für zwei Rassen Standards erstellt wurden. Ursprünglich kommt der Pharaoh Hound von den Inseln Malta, Gozo, Comino und Cominotto, wo er auch als «Kelb tal-Fenek – Hund des Kaninchens» bezeichnet wird. 1974 erfolgte die Trennung zwischen Pharaoh Hound und Podenco durch den English Kennel Club und 1977 durch die FCI.
Arbeitsweise
In Paaren oder in kleinen Gruppen werden die Pharaoh Hounds auf Malta und Gozo zur nächtlichen Kaninchenjagd eingesetzt. Mit ihrem Geruchssinn und ihrem feinen Gehör stöbern sie in Steinwällen oder Felsspalten das Kaninchen auf und zeigen dies dem Jäger durch Bellen und Scharren an. Das Versteck des Kaninchens deckt der Jäger mit einem Netz ab und setzt dann ein Frettchen ein, welches das Kaninchen an die Oberfläche und so ins Netz treibt. Oberirdisch folgen die Hunde unter Einsatz ihrer sehr beweglichen, grossen Ohren dem Geräusch des Frettchens und seiner Beute. Sobald das Kaninchen aus dem Versteck hervorschiesst, packt der führende Hund zu. Wird ein Kaninchen vom Kelb tal-Fenek im Freien aufgestöbert, verfolgt er es mit einem charakteristischen, schrillen Bellen. Dadurch signalisiert er den anderen Hunden, sich an der Jagd zu beteiligen.
Aussehen
Mit einer Widerristhöhe von 53 bis 63 cm ist der Pharaonenhund von mittlerer Grösse, mit edler Haltung und klar umrissenen Linien. Er wirkt anmutig und kraftvoll. Sein Haarkleid ist kurz und glänzend ohne Befederung und zeigt sich in rostbraun bis dunkelrostbraun, oft mit weisser Schwanzspitze und weissem Brustfleck. Der Nasenschwamm ist immer fleischfarben, im Einklang mit dem Haarkleid. Auch die Augen sind im Einklang, nämlich bernsteinfarben. Die Rute ist in Ruhehaltung gerade bis unter das Sprunggelenk reichend, in der Aktion jedoch hoch und leicht gebogen getragen.
Charakter
Der Pharaonenhund soll wachsam, intelligent, zutraulich und verspielt sein.
Gesundheit
Mögliche Probleme: Degenerative Myelopathie (DM), Hyperurikosurie, Maligne Hyperthermie (MH), auf Inzucht achten.
Spezielles
Der Pharaonenhund hat in Finnland, Schweden und England seit der Trennung der Rassen sehr an Beliebtheit gewonnen. In Mitteleuropa hingegen kommen diese Hunde oftmals nur durch Rettungsaktionen diverser Tierschutzorganisationen vor.
Der Pharaonenhund hat einen hohen Bewegungsdrang. Als leidenschaftlicher Jäger kann man ihm jedoch kaum Freilauf ermöglichen.
FCI Gruppe 5
Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion 1: Nordische Schlittenhunde
Groenlandhund, Kanadischer Eskimohund, Samojede, Alaskan Malamute, Siberian Husky
Sektion 2: Nordische Jagdhunde
Finnen-Spitz
Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde
Sektion 4: Europäische Spitze
Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen
Shiba Inu
Sektion 6: Urtyp
Basenji, Pharaonenhund
Sektion 7: Urtyp – Hunde zur jagdlichen Verwendung