welches Hundefutter ist am Besten?

Lieblingsfutter für Hunde: Was schmeckt Ihrem Vierbeiner wirklich?

Sie stehen ratlos vor dem Futterregal, während Ihr Hund zu Hause ungeduldig auf seine Mahlzeit wartet. Huhn oder Rind? Getreidefrei oder mit Getreide? Nassfutter oder Trockenfutter? Die Auswahl ist gross.

Titelbild: Milan | Adobe Stock

Viele Hundehalter kennen das Problem: Ihr Hund verschmäht plötzlich sein gewohntes Futter oder zeigt nach dem Fressen Verdauungsprobleme. Woran liegt das? Welche Inhaltsstoffe sind wirklich gesund? Und beeinflusst das Futter das Verhalten?

Hier erfahren Sie, was den Geschmackssinn Ihres Hundes bestimmt, welche Ernährungskonzepte wissenschaftlich fundiert sind und wie Sie das perfekte Lieblingsfutter für Ihren Vierbeiner finden.

 

Was beeinflusst den Geschmackssinn von Hunden?

Hunde nehmen ihre Umwelt vor allem über den Geruchssinn wahr. Während Menschen rund 9000 Geschmacksknospen haben, sind es bei Hunden nur etwa 1700. Entscheidend ist also nicht der Geschmack, sondern der Geruch des Futters.

 

«Die Geruchsintensität eines Futters ist für Hunde der wichtigste Faktor
bei der Auswahl ihrer Nahrung. Je aromatischer, desto attraktiver.»

Prof. Dr. Jürgen Zentek, Institut für Tierernährung, Freie Universität Berlin

 

Hunde beschnuppern ihr Futter ausgiebig, bevor sie es fressen – das ist ihre Qualitätskontrolle. Auch die Konsistenz spielt eine Rolle: Weiches oder saftiges Futter wird oft bevorzugt, da es intensiver riecht. Ausserdem ist der Umami-Geschmack, der typisch für eiweissreiches Futter ist, für Hunde besonders attraktiv.

 

Warum bevorzugen Hunde bestimmte Fleischsorten?

Laut einer Studie der Cornell University bevorzugen Hunde Rind, Schwein und Lamm gegenüber Huhn und Pferd. Ausserdem wird gekochtes Fleisch besser angenommen als rohes, und Nassfutter ist beliebter als Trockenfutter.

«Die natürliche Vorliebe von Hunden für bestimmte Fleischsorten hängt
mit ihrer evolutionären Anpassung zusammen.
Sie bevorzugen Fleisch, das reich an Fetten und Proteinen ist.»

Dr. Martin Hofmann, Tierarzt und Ernährungsexperte

 

Tipp

  • Beobachten Sie, welche Fleischsorten Ihr Hund bevorzugt
  • Achten Sie auf Unverträglichkeiten oder Allergien
  • Testen Sie verschiedene Zubereitungsarten (gekocht, roh, feucht oder trocken)

Getreidefrei oder nicht – was ist besser?

Lange Zeit galt getreidefreies Futter als gesünder. Doch neuere Studien zeigen: Vollkorngetreide ist eine wertvolle Nährstoffquelle und enthält Ballaststoffe, die die Verdauung fördern. Hafer, Reis und Dinkel sind leicht verdaulich und enthalten wichtige Vitamine.

 

«Nur weil ein Futter getreidefrei ist, bedeutet das nicht automatisch, dass es besser ist.
Es kommt auf die Qualität und Zusammensetzung der Zutaten an.»

Dr. Barbara Stenglein, Tierärztin und Ernährungsberaterin für Hunde


Tipp

  • Achten Sie auf eine ausgewogene Mischung aus Eiweiss, gesunden Fetten und Kohlenhydraten
  • Getreidefrei ist nur bei Unverträglichkeiten oder Allergien notwendig
  • Hochwertige Getreidequellen können die Darmgesundheit unterstützen

 

Vegane Ernährung für Hunde – ist das möglich?

Eine Studie der Universität Wien zeigt, dass eine vegane Ernährung bei sorgfältiger Planung möglich ist. Pflanzliches Eiweiss aus Erbsen, Linsen oder Soja kann tierisches Eiweiss ersetzen, muss aber mit essentiellen Aminosäuren ergänzt werden.

 

«Eine vegane Ernährung kann funktionieren, erfordert aber eine genaue Nährstoffanalyse,
um Mangelerscheinungen zu vermeiden.»

Dr. Katrin Hartmann, Ludwig-Maximilians-Universität München

 

Tipp

  • Besprechen Sie eine pflanzliche Ernährung mit einem Ernährungsexperten
  • Lassen Sie Ihren Hund regelmässig tierärztlich untersuchen
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Kombination pflanzlicher Proteine

 

Superfood für Hunde: Welche Zutaten sind wirklich gesund?

Der Begriff «Superfood» ist wissenschaftlich nicht eindeutig definiert und wird vom Marketing oft übertrieben dargestellt. Es gibt jedoch Futtermittel, die nachweislich positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Hunden haben:

Blaubeeren: Enthalten Antioxidantien wie Anthocyane und Vitamin C, die in Studien positive Effekte auf die kognitive Funktion von Hunden gezeigt haben.

Spinat: Reich an Eisen und Vitamin K, kann zur Blutbildung beitragen. Die Bioverfügbarkeit dieser Nährstoffe für Hunde ist jedoch unterschiedlich und individuell.

Lachs: Enthält Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA), deren entzündungshemmende Wirkung in kontrollierten Studien bei Hunden mit Arthritis nachgewiesen wurde.

 

«Es ist wichtig, zwischen Marketing und tatsächlichen wissenschaftlichen
Erkenntnissen zu unterscheiden. Nicht alle als 'Superfood' beworbenen Lebensmittel
haben den gleichen Nutzen für Hunde.»

Prof. Dr. Ellen Kienzle, Lehrstuhl für Tierernährung, LMU München

 

Tipp

  • Nährstoffreiches Futter ist gesund, sollte aber nur in Massen gefüttert werden
  • Achten Sie darauf, ob Ihr Hund auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagiert
  • Führen Sie neue Zutaten langsam ein und beobachten Sie die Reaktionen
  • Wenn Sie unsicher sind oder Ihr Hund besondere gesundheitliche Bedürfnisse hat:
    – Konsultieren Sie einen Tierarzt oder Ernährungsberater
    – Vergewissern Sie sich, dass das Ergänzungsfuttermittel zur Ernährung Ihres Hundes passt.

Achtung: Avocados, Trauben, Rosinen, Zwiebeln und Knoblauch sind für Hunde giftig und sollten nicht verfüttert werden.

 

Nachhaltige Alternativen: Insektenprotein im Hundefutter

Immer mehr Hersteller setzen auf Insektenprotein als umweltfreundliche Eiweissquelle. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts bestätigt, dass es eine hohe biologische Wertigkeit hat und gut verdaulich ist. Ausserdem verursacht es weniger CO₂-Emissionen als Rindfleisch.

 

«Insektenprotein ist eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Fleisch
und wird von vielen Hunden gut akzeptiert.»

Prof. Dr. Michael W. Bosch, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik

 

Tipp

  • Insektenprotein enthält alle essenziellen Aminosäuren
  • Es ist besonders gut verträglich für allergische Hunde
  • Nachhaltige Alternative mit geringem ökologischen Fussabdruck

 

Wie beeinflusst die Ernährung das Verhalten Ihres Hundes?

Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Verhalten ist komplex und individuell verschieden. Verschiedene Nährstoffe können unterschiedliche physiologische Prozesse beeinflussen:

  • Tryptophan fördert die Serotoninbildung («Glückshormon»)
  • Kohlenhydrate können beruhigend wirken
  • Proteine unterstützen Wachsamkeit und Aktivität

 

«Der Einfluss der Ernährung auf das Verhalten ist hochkomplex
und individuell unterschiedlich.»

Dr. Susanne Oelke, Tierärztliche Hochschule Hannover

 

Tipp

  • Eine ausgewogene Ernährung trägt zur mentalen Ausgeglichenheit Ihres Hundes bei

 

Wie finden Sie das perfekte Lieblingsfutter für Ihren Hund?

  • Testen Sie verschiedene Futtersorten und achten Sie auf die Vorlieben Ihres Hundes
  • Hochwertige, natürliche Zutaten ohne künstliche Zusätze bevorzugen
  • Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen (Alter, Rasse, Aktivitätsniveau)
  • Wählen Sie eine ausgewogene Zusammensetzung aus Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten
  • Im Zweifelsfall tierärztlichen Rat einholen
  • Nachhaltige Alternativen in Betracht ziehen (z.B. Insektenproteine)
  • Regelmässige Fütterungszeiten einhalten, um Stress zu vermeiden

Fazit: Testen Sie, was Ihrem Hund schmeckt!

Jeder Hund hat seine eigenen Vorlieben. Während einige Vierbeiner fast alles fressen, sind andere wählerisch. Achten Sie auf hochwertige Zutaten, eine ausgewogene Zusammensetzung und beobachten Sie, was Ihrem Hund besonders gut schmeckt. So finden Sie das perfekte Lieblingsfutter für Ihren treuen Begleiter

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