Das braucht eine Katze, um gesund und glücklich zu sein
Katzen gelten allgemein als anspruchslose Haustiere, was jedoch nur bedingt zutrifft. Wie jedes Lebewesen haben auch sie ihre artspezifischen Bedürfnisse, die es zu kennen gilt, will man seiner Samtpfote ein erfülltes Leben bieten. Ist die Katze glücklich, trägt dies zu einer entspannten und harmonischen Mensch-Tier-Beziehung bei. Ist sie es nicht, kann sie Verhaltensweisen entwickeln, die für den Menschen recht unangenehm sein können.
Text: Jnes Columbié Titelbild: New Africa/stock.adobe.com
Das Katzenzuhause – ihr Revier
Katzen lieben Ordnung und Konstanz. In ihrem Zuhause kennen sie jeden Winkel und jedes Möbelstück, so dass sie sich selbst mit geschlossenen Augen jederzeit zurechtfinden würden. Häufiges Verstellen der Wohnungseinrichtung kommt bei der Katze gar nicht gut an und sollte vermieden werden.
Unabhängig von der Grösse des Hauses oder der Wohnung sollte die Katze Zugang zu mindestens zwei Zimmern und insgesamt mehreren Rückzugsorten haben. Obwohl Katzen gerne am Familienleben teilnehmen, schätzen sie es auch, wenn sie sich an ein ruhiges Plätzchen ihrer Wahl zurückziehen können.
Da Katzen gerne ihre Umgebung beobachten, kann man ihnen auch an erhöhter Stelle wie beispielsweise auf dem Büchergestell einen Liegeplatz anbieten. Fensterplätze mit Aussicht machen nicht nur Wohnungskatzen, sondern je nach Jahreszeit auch Freigängern Spass und werden gerne und oft aufgesucht.
Ideale Liegeplätze stellen auch Katzenbäume dar. Diese verfügen in der Regel über mit Sisal umwickelte Stämme und bieten der Katze damit ideale Kratzgelegenheiten zum Schärfen ihrer Krallen. Fehlt diese Möglichkeit, wird sie dafür Ihre Möbel nutzen.
Wohnungshaltung oder Freigang?
An dieser Grundsatzfrage scheiden sich die Geister. Einerseits kommt Freigang dem natürlichen Artverhalten einer Katze unbestritten am nächsten. Durch die Gegend streifen, vor einem Mauseloch lauern, Schmetterlingen nachjagen – das alles bereichert das Alltagsleben einer Katze enorm.
Andererseits sind Freigänger grösseren Gefahren ausgesetzt als Wohnungskatzen. Unfälle beim Überqueren von Strassen beenden nicht wenige Katzenleben vorzeitig und Revierkämpfe mit Artgenossen führen manches Mal zu Verletzungen, die dann tierärztlich behandelt werden müssen.
Wohnungskatzen hingegen kann bei fehlender Beschäftigung schnell langweilig werden, was dann zu unerwünschten Verhaltensweisen führen kann. Selbst wenn sie zu zweit sind – was bei reiner Wohnungshaltung dringend zu empfehlen ist – muss der Mensch den fehlenden Freigang mit regelmässigen Spielstunden kompensieren.
Katzen lieben Fensterplätze mit Aussicht
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Schlaf- und Ruhezeiten von Katzen
Katzen sind ausgeprägte Langschläfer. Will heissen, dass sie normalerweise bis zu 16 Stunden pro Tag schlafen. Dies tun sie nicht etwa aus Langeweile oder weil sie nichts Besseres zu tun haben, sondern weil es für ihr Wohlbefinden wichtig ist. Wird eine Katze beim Schlafen immer wieder gestört, kann dies langfristig bei ihr zu gesundheitlichen Problemen führen.
Gerade in Familien müssen die Kinder daher lernen, die Ruhezeiten der Katze zu respektieren. Da Katzen aber durchaus gewillt sind, ihren Tagesablauf auf den ihrer Menschen abzustimmen, wird sie es sich angewöhnen, dann zu schlafen, wenn es im Haus ruhig ist, um dann ausgeschlafen und spielbereit zu sein, wenn die Kinder aus der Schule kommen.
Ansprüche an die Nahrung von Katzen
Katzen sind Fleischfresser und dürfen keinesfalls vegetarisch ernährt werden, da dies für sie lebensbedrohliche Folgen haben könnte. Die einfachste Art, eine Katze mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen, stellt handelsübliches Fertigfutter dar. Dieses gibt es sowohl als Trockenfutter wie auch als Feuchtfutter. Da viele Katzen etwas trinkfaul sind, sollte im Idealfall einmal pro Tag Feuchtfutter gegeben werden.
Von Futterresten aus unserem Teller sollte abgesehen werden. Unsere Speisen sind für Katzen zu stark gewürzt und es besteht die Gefahr einer Mangelernährung, weil sie nicht alle für sie relevanten Nährstoffe erhält. Ebenso wenig geeignet ist Hundefutter, da dieses kein Taurin enthält, welches für Katzen lebenswichtig ist.
Natürlich können Katzen auch mit Hausmannskost gefüttert oder gebarft werden. In beiden Fällen empfiehlt sich aber eine Beratung durch einen Ernährungsspezialisten, damit eine ausgewogene Zusammenstellung und die Zufütterung von Supplementen gewährleistet ist.
Katzen können sehr wählerisch sein. Um mäkeligem Essverhalten vorzubeugen, sollte das Futter schon bei jungen Katzen variiert werden, da sich Essgewohnheiten und Futtervorlieben bereits im Kindesalter manifestieren.
Körper- und Fellpflege von Katzen
Katzen sind für ihre Reinlichkeit bekannt. Sie putzen sich häufig und ausgiebig, bis zu drei Stunden am Tag. Ein sauberes Fell ist für die Katze vor allem draussen in der Natur wichtig, weil es sie vor Wind und Wetter schützt.
Unterstützung bei der Fellpflege sollte man vor allem langhaarigen Rassen bieten, indem man sie regelmässig kämmt und so Verfilzungen vorbeugt. Aber auch ihre kurzhaarigen Artgenossen schätzen ein gutes «Wellnessprogramm» mit ausgiebigem Kämmen, sofern dieses für sie stressfrei geschieht. Am besten gewöhnt man die Katze in jungen Jahren daran, damit sie es richtig geniessen kann.
Gebadet werden sollten Katzen nicht, da es sie in massiven Stress versetzt und nur in Ausnahmefällen überhaupt nötig ist, etwa wenn das Tier mit einer giftigen Substanz in Kontakt gekommen ist oder unter einer Fellerkrankung leidet.
Auch bei der Krallenpflege benötigen die Stubentiger selten unsere Hilfe. Sie wetzen sich die Krallen regelmässig an geeigneten Kratzmöbeln ab. Nur wenn die Krallen zu lang werden, was eher bei alten und kranken Tieren vorkommt, sollte man sie mit einer Krallenschere etwas kürzen.
Toilettenverhalten von Katzen
Anders als Hunde, welche von uns Gassi geführt werden und sich ausschliesslich draussen versäubern, befindet sich bei Katzen das stille Örtchen zuhause. Selbst Freigängern muss im Haus oder in der Wohnung eine Katzentoilette zur Verfügung gestellt werden, auch wenn sie ihr Geschäft grösstenteils draussen erledigen sollten.
Bei der Anzahl der Toiletten gilt: Anzahl Katzen plus eins. Eine einzelne Katze sollte also über zwei Toiletten verfügen, zwei Katzen über drei Toiletten. Diese werden idealerweise in genügend Abstand zu Trink- und Fressplätzen an unterschiedlichen Orten aufgestellt, am besten in einer ruhigen Nische, da Katzen es nicht mögen, beim Verrichten ihrer Notdurft beobachtet zu werden.
Das Katzenklo muss täglich sauber gehalten werden, ansonsten kann es passieren, dass Mieze deren Benutzung verweigert und ihr Geschäft daneben platziert.
Der Tagesablauf von Katzen
Nicht nur in Bezug auf ihr Zuhause sind Katzen ausgeprägte Gewohnheitstiere, sondern auch, was ihren Tagesablauf angeht. Eine Katze ist zufrieden, wenn Fressen, Schlafen, Spielen und Schmusen immer möglichst zur selben Zeit auf dem Stundenplan stehen. Eine verspätete Mahlzeit etwa kann vom Büsi sehr nachdrücklich eingefordert werden, wird aber grossmütig verziehen, wenn es nicht öfter vorkommt.
Wie schon weiter oben erwähnt, ist die Katze durchaus bereit, ihre Tagesstruktur derjenigen des Menschen anzupassen, sofern diese nicht allzu unregelmässig ist. Gerade bei berufstätigen Haltern wissen Katzen fixe Arbeitszeiten mit einer pünktlichen Heimkehr von der Arbeit zu schätzen. Meistens warten sie dann auch schon, munter und ausgeschlafen, in Vorfreude auf ihr Dinner und die abendliche Spiel- und Schmusestunde.
Apropos Spielstunde: Ausreichende Beschäftigung ist vor allem für Wohnungskatzen sehr wichtig. Eine gelangweilte Katze kann schnell auf dumme Gedanken kommen, worunter dann die Wohnungseinrichtung leidet. Bei Freigängern stellt sich dieses Problem weniger, allerdings sind auch sie bei Spiel und Spass mit ihrem Menschen begeistert dabei.