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Sinnvolle Impfungen bei Katzen

Welche Impfungen sind bei Katzen sinnvoll und wie oft müssen diese wiederholt werden? Gibt es Alternativen zur Impfung?

Diese Impfungen sind für Katzen empfohlen

Text: Dr. Med. vet. Luzia Klauser   Titelbild: famveldman/stock.adobe.com

Die SVK empfiehlt bei allen Katzen eine Schutzimpfung gegen das feline Herpesvirus (FVH), das Feline Calicivirus (FCV) und das feline Panleukopenievirus (FPV). Umgangssprachlich werden diese Erkrankungen auch Katzenschnupfen resp. Katzenseuche genannt. Diese Impfungen gehören zu den sogenannten Core-Komponenten und werden unabhängig von Haltung und Expositionsrisiko empfohlen. Katzen, welche Freigang haben, Kontakt zu Tieren mit unbekanntem Leukosestatus haben, oder bei denen ein Aufenthalt in einer Tierpension oder einem Tierheim geplant ist, sollten zusätzlich gegen das feline Leukose­virus (FeLV) geimpft werden.

Katzen, welche ins Ausland reisen, benötigen zusätzlich eine Tollwutimpfung. Diese Impfung ist in ­der Schweiz nicht mehr obligatorisch, sondern wird nur bei Grenzübertritt benötigt.

Impfschema

Die umfassende Grundimmunisierung von Katzenwelpen ist in jedem Fall sinnvoll und notwendig. Starre Impfschemata gehören allerdings der Vergangenheit an. Auch bei der Impfung gilt: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Katzenwelpen werden im Alter von acht bis ­neun Wochen das erste Mal geimpft und erhalten nach drei bis vier Wochen einen Booster. Durch den Einfluss unterschiedlich hoher maternaler Antikörper kommt es meist noch nicht zu einem genügenden Impftiter, weswegen eine ­dritte Impfung im Alter von 16 Wochen empfohlen wird. Die Grundimmunisierung wird mit der Wiederholung nach sechs bis zwölf Monaten abgeschlossen.

Bei Katzen sollte die Wiederholungsimpfung initial ­jährlich wiederholt werden. Bei mässigem oder kleinem Infektionsrisiko und bei Katzen älter als vier Jahre kann das Impfintervall auch auf alle zwei bis drei Jahre verlängert werden. Bei Katzen mit Freigang, in Gruppenhaltung oder bei ­Tierheimaufenthalten ist eine jährliche Auffrischung empfohlen.

 

Mögliche Alternativen zur Impfung

Die Immunantwort kann mittels serologischer Tests ­überprüft werden, dies ist allerdings nur bei ausgewählten Impfungen möglich (Parvovirus, Adenovirus und Staupevirus). Leider sind diese Tests oft nur ungenügend standardisiert und können deshalb nur mit Vorbehalt empfohlen werden. Mittels dieser Tests könnte der Impftiter bestimmt und allenfalls das Impfintervall angepasst werden.

Auch ein starkes Immunsystem ist sehr wichtig für die ­Gesundheit unserer Haustiere. Welpen erhalten mit der Muttermilch Antikörper und wichtige Nährstoffe. In den ersten Wochen ihres Lebens entwickeln sie so ein gutes Immunsystem. Werden die Welpen allerdings nicht ­korrekt aufgezogen, leben dicht gedrängt in schmutzigen Gehegen und werden zu früh von der Mutter getrennt, wirkt sich dies nachteilig auf das Immunsystem aus. Ebenso wichtig ist eine gute und ausgewogene Ernährung, ­artgerechte Beschäftigung und Auslastung. Leider werden aber gerade während der Corona-Pandemie viele Hunde und Katzen aus dem Ausland importiert, die teilweise gar nicht oder nur ungenügend geimpft und Träger von Infektionskrankheiten sind. Gerade jetzt ist ein guter Impfschutz wichtiger denn je, denn auch wenn gewisse Infek­tionskrankheiten in der Schweiz fast ausgerottet waren, können diese so wieder eingeschleppt werden.

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Die schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin SVK-ASMPA geht regelmässig der Frage nach, welche Impfungen für unsere Haustiere sinnvoll und nötig sind. In Zusammenarbeit mit führenden Spezialisten werden Impfempfehlungen erarbeitet, regelmässig überprüft und dem neuesten Erkenntnisstand angepasst.
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