rasseportrait magya vizsla

Magyar Vizsla

FCI anerkannt: Vorstehhunde (mit Arbeitsprüfung)

Ursprüngliche Aufgabe

Universeller Einsatz bei der Jagd sowohl im Feld, im Wald und im Wasser Herkunft Ungarn. Wie Knochenfunde beweisen, kamen Spürhunde schon mit der Völkerwanderung ins Karpatenbecken, dem heutigen Ungarn. Semmelgelbe, türkische Jagdhunde beeinflussten später die Rasse. Die goldene Farbe hat in den Steppen und Getreidefeldern den Zweck einer Tarnfarbe. Im ­18. Jahrhundert begann die den neuen Jagdmethoden angepasste Zucht. ­
1880 brach die Hochzucht abrupt ab. Ungarische Jäger importierten englische Pointer und Setter, später auch deutsche Vorstehhunde. Die Zahl der gelben Hunde nahm ab. Im Jahr 1916 wurde in der Jagdzeitung «Nimrod» ein Aufruf zur Rettung des gelben Vizslas veröffentlicht. Zum Aufbau eines neuen Zuchtstammes trug der Rüde «Witti» von Dr. Gyula Popovich bei. Der Name «Witti» erscheint ab 1918 praktisch in allen Vizsla-Stammbäumen. Von der FCI wurde der kurzhaarige, ungarische Vorstehhund 1936 anerkannt. Die Bezeichnung «Magyar» im Namen des ungarischen Vorstehhundes will besagen, dass die Ungarn diese Rasse als durch und durch ungarisch verstanden wissen wollen. Die erste Vizslahündin «Béda» kam 1960, importiert durch Frau M. Jesumann, aus Budapest in die Schweiz.

Arbeitsweise

Der Vizsla ist ein vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund. Er muss sowohl im Feld, im Wald und auch im Wasser brauchbar sein, und er muss folgende typische Eigenschaften besitzen: aus­geprägter Spürsinn, festes Vorstehen, ausgezeichnetes Apportierverhalten und zielstrebiges Verfolgen der Schwimmspur bei grosser Wasserfreudigkeit. Er verträgt sowohl schwieriges Gelände als auch extreme Wetterlagen. Für den leistungsfähigen Jagdgebrauchshund sind Schuss- und Wildscheue oder eine fehlende Bereitschaft zum Vorstehen und Apportieren ­ebenso unerwünscht wie die fehlende Wasserfreudigkeit.

rasseportrait magya vizsla

Magyar Vizsla (Ungarischer Vorstehhund)

Aussehen

Der Vizsla ist ein mittelgrosser (54 bis 64 cm Widerristhöhe), eleganter Jagdhund von edlem Äusseren und mit kurzem, semmelgelbem Haarkleid, welches sich derb und hart anfühlen soll und keine Unterwolle besitzt. Der eher trockene, leichte, hagere Aufbau spiegelt die Harmonie von Schönheit und Kraft wider. Die Haut ist straff, gut pigmentiert und ohne Faltenbildung. Der Nasenschwamm ist breit, mit möglichst weiten Nasenlöchern, und die Farbe harmonisiert in einem dunklen Ton mit der Farbe des Haarkleides. Die Augen sind leicht oval, braun und harmonisieren ebenfalls mit der Farbe des Haarkleids, wobei bevorzugt wird, wenn die Augen möglichst dunkel sind. Die Ohren sind V-förmig, die Rute ist ein wenig tief angesetzt.

Charakter

Der Vizsla soll lebhaft, freundlich, ­ausgeglichen und leicht erziehbar sein. Zu seinen grundlegenden Eigenschaften gehört seine hervorragende Kontaktbereitschaft. Sensibilität, Anhänglichkeit und Beharrlichkeit sind ebenfalls Eigenschaften, die den typvollen Vizsla ausmachen.

Gesundheit

Mögliche Probleme: Vizsla Myositis, Degenerative Myelopathie, Exfoliativer kutaner Lupus erythematodes, Hyper­urikosurie, Maligne Hyperthermie, Neonatale cerebelläre Abiotrophie

Spezielles

Durch die Einkreuzung des Deutsch Drahthaar gibt es neben dem Kurzhaarigen Ungarischen Vorstehhund, dem Rövidszörü Magyar Vizsla, auch den Drotzörü Magyar Vizsla, den Drahthaarigen Ungarischen Vorstehhund, der keine Variante, sondern eine eigene Rasse beschreibt. Sein Körperbau ist robuster, und das Haarkleid soll drahthaarig, anliegend, kräftig, dicht und glanzlos sein. Das Deckhaar ist bis 3 cm lang mit dichter, wasserabweisender Unterwolle.