Das Leid der Streunerkatzen
Wer in Gesellschaft erwähnt, dass auch in vielen Schweizer Gegenden grosses Tierleid existiert, erntet oft perplexe Blicke. Und wenn dann noch ergänzt wird, dass es sich
um des Schweizers liebstes Haustier handelt, dem es vielerorts im wahrsten Sinne des Wortes «dreckig» geht, ist das Staunen gross. Einem Grossteil der Schweizer Bevölkerung ist nämlich nicht bewusst, dass sich auch in unseren Breitengraden regelmässig tierische Dramen abspielen.
Gekommen, um zu bleiben
Jährlich erblicken unzählige Kätzchen in Ställen, Scheunen und versteckten Winkeln unüberschaubarer Schrebergärten das Licht der Welt – meist gut verborgen vor dem menschlichen Auge. Sie sind die Nachkommen fleissiger Mäusejäger, die das häufig opulente Nahrungsangebot einst angelockt und zur Niederlassung animiert hat. Während sich eine kleine Handvoll Katzen als natürliche Schädlingsbekämpfung das Bleiberecht «erjagt» hat, werden zusätzliche Mini-Tiger schnell als Plage betrachtet. Sie verschmutzen das Futter gewinnbringender Hofbewohner, hinterlassen ihre Spuren in sorgsam gehegten Beeten und verbreiten gefährliche Krankheitserreger.
In der Regel können überzählige Kätzchen nicht auf grosses Mitgefühl hoffen: Wer innert nützlicher Frist nicht wahllos verschenkt werden kann, findet oft einen viel zu frühen Tod in der Güllengrube, wird mit der Schaufel erschlagen, vergiftet oder im Brunnen ertränkt. Wer diesem Schicksal entgeht, muss damit rechnen, elendiglich an einer Krankheit zu Grunde zu gehen. Diejenigen, die aller Widrigkeiten zum Trotz die Geschlechtsreife erreichen, werden sehr schnell mit eigenem Nachwuchs «gesegnet», der dann seinerseits ums Überleben kämpfen muss.
Susy Utzinger Stiftung
Die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz (SUST) engagiert sich bereits seit bald 20 Jahren im In- und Ausland für die Eindämmung von Tierleid durch Kastrationsaktionen. Alleine in der Schweiz konnte die Stiftung in Zusammenarbeit mit über 50 Tierärztinnen und Tierärzten im vergangenen Jahr rund 650 Katzen vor unerwünschtem Nachwuchs verschonen. Die Tierschutzarbeit der SUST wird ausschliesslich durch Spenden finanziert. Spenden an die SUST können je nach kantonalem Steuergesetz von den Steuern abgezogen werden.
Wer nun denkt, das sei ein «alter Zopf» und entspreche schon lange nicht mehr dem modernen Zeitgeschehen, der muss leider eines Besseren belehrt werden. Die Dunkelziffer der jährlich unfachmännisch getöteten oder qualvoll verendeten Jungtiere ist auch in der heutigen Zeit erschreckend gross.
Doch während bis vor einigen Jahren diese zweifelhaften Methoden zur Populationskontrolle mangels Alternativen zwangsläufig geduldet werden mussten, so kann heute auch der finanzielle Aspekt nicht mehr als Ausrede missbraucht werden, unerwünschtem Leben auf so grausame Art ein Ende zu setzen. Zahlreiche Schweizer Tierschutzorganisationen bemühen sich aktuell aus vollen Kräften, die Verhinderung von Katzennachwuchs durch Kastrationen auch in ländlichen Gegenden populärer zu machen. Die Übernahme der Kosten soll dabei als Anreiz dienen, möglichst viele Landwirte und private Katzenfreunde von dieser zeit- und tiergerechten Art der «Verhütung» zu überzeugen.
Glücklicherweise mit Erfolg! Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe und Betreuer verwilderter Katzengruppen, die dieses Angebot in Anspruch nimmt, steigt stetig an. Doch auch wenn diese Entwicklung für etwas Optimismus sorgt, so sterben jährlich immer noch viel zu viele unschuldige Katzenkinder einen ungerechten und unnötigen Tod.
TIPP
Die Broschüre «Katzen-Kastrationsaktionen = aktiver Tierschutz» und viele andere Ratgeber für Tierfreunde können hier kostenlos bezogen werden: susyutzinger.ch/shop
Werden Sie aktiv!
- Betreuen Sie eine verwilderte Katzengruppe, die nicht mehr weiterwachsen soll? Kontaktieren Sie die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz – wir helfen Ihnen gerne mit der (Teil-)Finanzierung der Kastrationen, dem Ausleihen von Katzenfallen, der Abgabe von Katzenfutter und mit kostenloser Beratung/Hilfestellung.
- Kennen Sie einen Bauern, dessen Katzenpopulation aus dem Ruder gelaufen ist? Informieren Sie ihn über die Katzen-Kastrationsaktionen der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz.
- Sie möchten sich auf andere Weise für Schweizer Katzen in Not engagieren? Unterstützen Sie die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz mit einer Spende. Nur mit Ihrer
Hilfe können wir weiterhin Tierleid verhindern.
Spendenkonto: PC 84–666666–9