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Gärtnern für Schmetterlinge

Prächtige Falter sind in jedem Garten gern gesehene Besucher. Mit der richtigen Pflanzenwahl lassen sich die hübschen Insekten in Scharen anlocken – und zum Verweilen bringen.

Text: Helen Weiss   Titelbild: espiegle/stock.adobe.com

Sterile Rasenflächen, akkurat gescho­rene Thujahecken und monotone Blumenbeete bestimmen oft das Bild in unseren Gärten. Für Schmetterlinge gibt’s da wenig zu schlecken: Dieses «Buffet» wirkt für die Falter etwa genauso einladend wie eine Metzgerei auf Vegetarier. Wer sich einen Garten voller bunter «Sommervögel» wünscht, muss schon etwas mehr bieten, um die farbenfrohen Insekten zu verführen. Es sind die einheimischen Nektarlieferanten, denen Schmetterlingsfreunde jetzt bei der Planung fürs kommende Gartenjahr besonderes Augenmerk widmen sollten: Indem man einheimische Pflanzen im kommenden Frühjahr in Beete, Blumentöpfe oder Balkonkistli sät und anpflanzt, kann Schmetterlingen attraktive Nahrung angeboten werden. Besonders beliebt sind etwa die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), die Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusinorum) oder der Natternkopf (Echium vulgare).

Schmackhafter Kräuter-Nektar

Aber auch das echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) laden mit ihren nektarreichen Blüten zu einem Festmahl ein. Auch im Kräutergarten finden Schmetterlinge Nahrung: Die Blüten von Dill, Salbei, Melisse und Thymian sind beliebte Tankstellen bei den Faltern.

Zwar sind viele Falter tagsüber unterwegs, doch auch Gartenbesitzer, die sich erst abends nach getaner Arbeit im grünen Reich entspannen können, kommen nicht zu kurz. Ein reichhal­tiges Nektar-Buffet für Nachtfalter erfreut mit Blüten, die ihren Duft erst während der Dämmerung entfalten. Frühsommernächte werden mit einem «Nachtschwärmerbeet» mit Nachtviolen (Hesperis matronalis), Levkojen (Mathiola bicornis) oder Nachtkerzen (Oenothera biennis) zum Stelldichein für jene, die sich die Nacht zum Tag machen.

Wählerische Nimmersatte

Doch Nektar allein genügt nicht, um Schmetterlingen im Garten ein Heim zu bieten. Ganzheitliches Umdenken ist gefragt, was auch bedeutet, dass im Garten ganz auf Chemie verzichtet werden muss. Insektizide führen dazu, dass auch Schmetterlinge je nach Art des Mittels getötet, vertrieben oder in ihrer Entwicklung gehemmt werden. Wer den flatterhaften Rüsseltieren ein Paradies bieten will, muss zudem Abwechslung initiieren und Wildwuchs dulden. Ast- oder Steinhaufen sowie schützende Wildhecken bieten den Insekten einen idealen Unterschlupf im Winter.

Und: Damit die bunten Falter nicht nur vorbeiflatternde Gäste bleiben, muss auch den Raupen genügend Nahrung geboten werden. Die meisten Schmetterlingsraupen sind wählerische Nimmersatte. Sie benötigen ganz spezielle Futterpflanzen, weshalb die Eltern nur das Lieblingsgrün ihrer Zöglinge für die Eiablage auswählen. Damit haben die schlüpfenden Raupen von der ersten Minute an ihr Futter direkt vor der Nase.

Jäten? Nein danke!

Brennnessel (Urtica dioica), Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum), Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum) oder Disteln sind zwar den meisten Hobbygärtnern üblicherweise als unliebsame Unkräuter ein Dorn im Auge. Doch für einmal darf man im Garten getrost Fünf gerade sein lassen und stattdessen beobachten, wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs oder Distelfalter Einzug halten. Denn ihre Raupen haben diese unkultivierten Gesellen zum Fressen gern. Einige der Raupen, etwa die grün-schwarz-orange gezeichneten des Schwalbenschwanzes, finden auch an verschiedenen Nutzpflanzen Geschmack. Die Blätter von Rüebli, Peterli und Dill haben es ihnen angetan. Und so sehr man sich vielleicht ärgert, wenn im Gemüsegarten die Pflanzen angeknabbert werden, so sollte man nicht vergessen, dass es ohne gefrässige Raupen keine prächtigen Schmetterlinge gibt.

Links

Tipps zu schmetterlingsfreundlichen Gärten

www.pronatura.ch
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Literatur

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