Haltung und Pflege von Seniorenkatzen: Vitalität und Lebensfreude bis ins hohe Alter

Ältere Katzen bereichern unser Leben mit ihrer Gelassenheit und ihrem Charisma. Mit zunehmendem Alter verändern sich jedoch ihre Bedürfnisse, und es liegt an uns, ihnen ein liebevolles und unterstützendes Zuhause zu bieten. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über die Haltung und Pflege von Seniorenkatzen wissen müssen.

Titelbild: Mark J. Barrett/stock.adobe.com

Veränderungen im Alter

  • Verhalten: Ältere Katzen sind ruhiger und schlafen mehr. Sie geniessen gemütliche Stunden auf dem Sofa und beobachten das Geschehen mit sanftem Blick. Statt ausgelassen zu spielen, bevorzugen sie sanfte Beschäftigungsmöglichkeiten.
  • Gesundheit: Altersbedingte Krankheiten wie Arthrose, Demenz, Nierenerkrankungen und Bluthochdruck können auftreten. Regelmässige Tierarztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen sind daher besonders wichtig, um diese Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • Ernährung: Der Stoffwechsel verlangsamt sich und die Katze benötigt weniger Kalorien. Spezielle Senior-Katzenfutter und frisches Fleisch tragen zu einer optimalen Ernährung bei.

Haltung von Seniorenkatzen

Umgebung:

  • Rutschfeste Unterlagen: Teppiche oder Matten sorgen für sicheren Halt und erleichtern das Bewegen auf glatten Böden.
  • Hilfsmittel für Treppen und Sofa: Rampen oder Treppchen ermöglichen den Zugang zu geliebten Plätzen, die die Katze aufgrund von Gelenkproblemen nicht mehr aus eigener Kraft erreichen kann.
  • Bequeme Schlafplätze: Weiche Decken und Katzenkörbe bieten kuschelige Rückzugsmöglichkeiten, an denen sich die Katze ungestört entspannen kann.
  • Ruhe und Vermeidung von Stress: Hektik und laute Geräusche sollten minimiert werden, um die Katze nicht zu überfordern.

Beschäftigung:

  • Angepasste Spielmöglichkeiten: Interaktives Spielzeug, Fummelbretter und sanfte Spiele fördern die geistige Fitness und beugen Langeweile vor.
  • Kurze Spaziergänge: An der Leine oder im Katzengeschirr können Katzen frische Luft und neue Eindrücke geniessen, ohne sich zu überanstrengen.
  • Streicheleinheiten und gemeinsame Zeit: Liebevolle Zuwendung und Schmusen stärken die Bindung zur Katze und tragen zu ihrem Wohlbefinden bei.

Pflege von Seniorenkatzen

Gesundheit:

  • Regelmässige Kontrollen: Gewicht, Fell, Zähne, Gelenke und allgemeine Verfassung der Katze sollten beobachtet werden, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
  • Tierärztliche Untersuchungen: Ab dem 9. Lebensjahr mindestens einmal jährlich, bei Bedarf öfter, sollten Tierarztbesuche stattfinden, um die Gesundheit der Katze zu überprüfen.
  • Früherkennung von Krankheiten: Altersbedingte Probleme sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden, um die Lebensqualität der Katze zu erhalten.
  • Medikamentengabe: Bei Bedarf sollten Medikamente mit Geduld und Einfühlungsvermögen verabreicht werden.

Ernährung im Alter

  • Spezielles Senior-Katzenfutter: Angepasst an die Bedürfnisse älterer Katzen, mit weniger Kalorien, dafür aber mehr Proteinen und Vitaminen, um den altersbedingten Muskelabbau zu verhindern und die Vitalität zu erhalten.
  • Frisches Fleisch: Als Proteinquelle und Ergänzung zum Fertigfutter. Fleisch ist wichtig für die Gesundheit der Katze und liefert wichtige Nährstoffe wie Proteine, Taurin und Arginin.
  • Wasser: Der Zugang zu frischem Wasser sollte stets gewährleistet sein, um die Katze ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Ältere Katzen neigen dazu, weniger zu trinken, daher ist es wichtig, ihnen frisches Wasser immer zur Verfügung zu stellen.

Häufige Krankheiten bei Seniorenkatzen

Arthrose:

  • Symptome: Steifheit, Zögern beim Bewegen, Schlafveränderungen, schlechte Laune, Filze im Fell.
  • Prävention: Regelmässige Bewegung, Vermeidung von Übergewicht, angepasste Umgebung (z.B. weiche Liegeplätze, Rampen).
  • Behandlung: Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie.

Kognitive Dysfunktion (Demenz):

  • Symptome: Verwirrtheit, Vergesslichkeit, Umherirren im Haus, leerer Blick an die Wand, schlechtere Fellpflege, Unsauberkeit, veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus, nächtliches Jammern, tagsüber vermehrte Anhänglichkeit.
  • Prävention: Regelmässige geistige Stimulation (z.B. Spiel), Vermeidung von Stress, angepasste Umgebung (z.B. Routine im Haushalt).
  • Behandlung: Medikamente, Verhaltenstherapie.

Zahnerkrankungen:

  • Symptome: Zähneklappern, seltsame Essgewohnheiten, Mundgeruch, reduziertes Putzverhalten, schlechte Laune.
  • Prävention: Regelmässige Zahnpflege (z.B. Zähne putzen), Zahnsanierung bei Bedarf.
  • Behandlung: Zahnsteinentfernung, Zahnextraktion, Antibiotika.

Chronische Niereninsuffizienz:

  • Symptome: Vermehrtes Trinken und Urinieren, Gewichtsverlust, Muskelabbau, Austrocknung, Entzündungen im Maulbereich, Mundgeruch, schlechte Zähne, verminderter Appetit, Müdigkeit, Depressionen, Anämie, Bluthochdruck.
  • Prävention: Regelmässige Kontrolle der Nierenwerte, angepasste Ernährung (z.B. nierenschonendes Futter).
  • Behandlung: Medikamente, Flüssigkeitstherapie, Diät.

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose):

  • Symptome: Gewichtsverlust, gesteigerter Appetit, Durst und Urinieren, Nervosität, Unruhe, Durchfall, Erbrechen.
  • Prävention: Regelmässige Kontrolle der Schilddrüsenwerte.
  • Behandlung: Medikamente, Operation, Radiojodtherapie.

Bluthochdruck:

  • Symptome: Meist keine Symptome, in fortgeschrittenen Stadien: Atemnot, Husten, Erbrechen, Krampfanfälle, Lähmungen.
  • Prävention: Regelmässige Kontrolle des Blutdrucks, angepasste Ernährung (z.B. natriumarmes Futter).
  • Behandlung: Medikamente.

Herzerkrankungen:

  • Symptome: Atemnot, Husten, Hecheln, Schwäche, Gewichtsverlust, verminderte Belastbarkeit.
  • Prävention: Regelmässige Kontrolle des Herzens, angepasste Ernährung (z.B. herzschonendes Futter).
  • Behandlung: Medikamente, Operation.

Zusätzliche Tipps

  • Geduld und Verständnis: Veränderungen im Alter der Katze sollten akzeptiert werden und die Katze sollte in ihren Bedürfnissen unterstützt werden.
  • Regelmässige Fellpflege: Bürsten und Kämmen hilft, Verfilzungen zu vermeiden und das Fell der Katze gesund zu halten.
  • Zahnpflege: Zähne putzen oder Zahnpflegesnacks verwenden, um Zahnerkrankungen vorzubeugen.
  • Liebevolle Zuwendung: Zeit mit der Katze verbringen, Schmusen und Spielen sind wichtig für das Wohlbefinden der Katze.

Fazit

Mit Liebe und Fürsorge können wir unseren Seniorenkatzen einen erfüllten Lebensabend ermöglichen. Die richtige Haltung, Pflege und Ernährung spielen dabei eine wichtige Rolle. Regelmässige Tierarztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen helfen, altersbedingte Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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